Wellington Koo

eigtl. Ku Wei-chun; chinesischer (nationalchinesischer) Diplomat und Jurist; div. Ministerämter, u. a. Premierminister 1922-1924 und 1926-1927, Außenminister 1922-1924, 1926-1927 und 1931; u. a. Gesandter in den Vereinigten Staaten, Großbritannien und Frankreich; vertrat China beim Völkerbund, auf allen großen Konferenzen der ersten Nachkriegsjahre und in der UNO; Richter am Internationalen Gerichtshof in Den Haag 1957-1967

* 29. Januar 1888 Kiangsu

† 14. November 1985 New York/NY (USA)

Wirken

Vi Kyuin Wellington Koo (eigtl. Ku Wei-chun) besuchte die St. John's Schule in Shanghai und erwarb dann als bester Student, den diese Hochschule in ihrer ganzen Geschichte bis dahin zu verzeichnen hatte, an der Columbia-Universität in New York die Grade eines Bachelor und Master of Arts, später auch noch die philosophischen Doktorgrade (Ph.D.). In seine Heimat zurückgekehrt, nahm er an der Revolution von 1912 (Sturz der Mandschu-Dynastie) teil und wurde Sekretär des Präsidenten Sun Yat-sen. Er stieg dann die Stufenleiter im Ministerium des Äußeren empor, wurde 1914 Gesandter in Mexiko, 1915 in Washington und Kuba und schließlich 1921 in London. Hier lernte er die Tochter des größten Zuckermagnaten von Java, eines Chinesen mit Namen U, kennen, die seine Frau wurde. Auf der Friedenskonferenz von Versailles war er Leiter der chinesischen Abordnung.

Während seiner Londoner Zeit gehörte K. auch dem ...